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KOMMUNALE ABWASSERRICHTLINIE – warum Fairness wichtig ist
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Daten & Fakten 2025
Zahlen und Hintergrundinformationen aus Pharmaindustrie und Gesundheitswesen.
Aktualisiert und frisch aufbereitet! -
18.000 Mitarbeitende, 150 Unternehmen, Investitionen in Millionenhöhe
Den Pharmastandort Österreich digital entdecken.
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Positionen der pharmazeutischen Industrie
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Themenschwerpunkt Versorgung und Lieferengpässe
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PHARMIG info
Unter anderem lesen Sie in dieser Ausgabe:
DIE MODERNE PARADOXIE DES QUERDENKENS
PHARMIG info geht der Frage nach, wie sich der Begriff „querdenken“ von einem positiv besetzten und Kreativität vermittelnden Begriff zu einem ideologisch geprägten gewandelt hat.
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Themen
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Alarmstufe Rot für die Arzneimittelversorgung
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Versorgung
Standortförderung: Sichere Versorgung fällt nicht vom Himmel
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Pharmastandort
Erkundung des Unsichtbaren - Pharma-Schwerpunkt ab November 2025
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Versorgung
Gut vorbereitet reisen – mit der richtigen Reiseapotheke
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Gesundheitsdaten nutzen – ohne Angst und mit Verstand
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Seltene Erkrankungen
Neues PHARMIG Factsheet Seltene Erkrankungen
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Versorgung
Kommunale Abwasserrichtlinie – warum Fairness wichtig ist
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Unfaires Spiel mit der Gesundheit?
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Innovationen
Rascher Zugang zu Innovationen muss erhalten bleiben!
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Weckruf abseits des Rasens
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Seltene Erkrankungen
Videoreihe: Rare Diseases Insights
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Wo der Hund begraben liegt
News
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16.10.2025
Medikamentenversorgung: kein Plan, kein Vertrauen
Planbare Rahmenbedingungen sind für Unternehmen entscheidend, um hier zu investieren und um die Arzneimittelversorgung in Österreich bestmöglich sicherstellen zu können.
Wien, 16. Oktober 2025 – Die PHARMIG, der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, unterstreicht die Botschaft der heutigen Pressekonferenz des Biosimilarsverband Österreichs: Langfristig verlässliche Rahmenbedingungen sind entscheidend, um den Versorgungsauftrag gegenüber Patient:innen erfüllen zu können. Dazu sagt Generalsekretär Alexander Herzog: „Unternehmen brauchen stabile und verlässliche Rahmenbedingungen, um ihre Aufgaben im Gesundheitswesen erfüllen zu können. Gerade in einem extrem herausfordernden, internationalen und hoch regulierten Umfeld ist es entscheidend, dass Österreichs Politik, zum Wohle der Patient:innen und zur Sicherung des Standorts, klare Signale für Verlässlichkeit und Planbarkeit setzt.“Viele pharmazeutische Unternehmen betreiben hierzulande moderne Produktionsanlagen und Forschungseinrichtungen – sowohl für bewährte, patentfreie Arzneimittel als auch für innovative Therapien. Damit sichern sie nicht nur die Versorgung der Bevölkerung, sondern tragen zudem rund 4,8 Milliarden Euro jährlich zur nationalen Wertschöpfung bei.
Damit das so bleibt, müssen die Preis- und Erstattungsregeln für Arzneimittel so gestaltet sein, dass sie den Unternehmen ausreichend Spielraum lassen, um ihre Produkte weiterhin in der Versorgung halten zu können. Kritisch ist dabei insbesondere, dass die ohnedies strengen Regeln für die Preisbildung von patentfreien Arzneimitteln, die hoch versorgungsrelevant sind, immer nur für zwei Jahre gelten und kurzfristig verlängert werden, anstatt dauerhaft zu gelten. „Das schafft Unsicherheit bei den Unternehmen und tut weder der Versorgung noch dem Standort Österreich gut. Die Leidtragenden sind am Ende die Patientinnen und Patienten, wenn sie ihre Medikamente nicht oder nur verzögert bekommen, weil es wieder einmal Probleme bei der Versorgung gibt. Diese sind, in Bezug auf die hierzulande herrschende Niedrigpreispolitik bei Arzneimitteln, zum Teil auch hausgemacht“, warnt Herzog.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
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16.10.2025
Vertrauen in Klinische Forschung hoch, aber Aufklärung entscheidend
Umfrage von PHARMIG-Mitgliedsunternehmen MSD offenbart hohe Anerkennung für Klinische Forschung in der Bevölkerung und gleichzeitig bestehende Sicherheitsbedenken.
Wien, 16. Oktober 2025 – Die heutige Veröffentlichung einer Umfrage zur Wahrnehmung der Klinischen Forschung in der österreichischen Bevölkerung kommentiert Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, wie folgt: „Klinische Forschung wird von den Österreicherinnen und Österreichern als das erkannt, was sie ist: ein Grundstein für medizinischen Fortschritt. Das ist erfreulich. Gleichzeitig müssen wir aber weiter daran arbeiten, das Vertrauen der Bevölkerung in die Forschung und Wissenschaft zu erhöhen. Auch das ist wesentlich, wenn wir Österreich als Standort für Medikamentenstudien international weiter vorne positionieren wollen, wovon Patientinnen und Patienten ebenso profitieren würden, wie die hiesige Forschungslandschaft und Österreichs Wirtschaft.“So zeigt die vom Spectra-Institut durchgeführte und vom Pharmaunternehmen MSD beauftragte Umfrage beispielsweise, dass klinische Prüfungen zwar als wichtiger Beitrag zum medizinischen Fortschritt angesehen werden, aber dennoch viele Menschen aus Sorge vor Risiken von einer Teilnahme absehen würden. Dazu Herzog: „Sicherheit ist uns allen wichtig und sie hat, gerade bei Medikamenten, oberste Priorität. So werden Studien zur Entwicklung neuer Medikamente nach strengsten internationalen Standards durchgeführt. Dabei stellen umfassende und kontinuierliche Kontrollen sicher, dass das Risiko für Teilnehmende auf ein Minimum reduziert wird.“
Was den hohen Nutzen von Arzneimittelstudien betrifft, so ist es zuallererst der frühe Zugang zu neuen Medikamenten, den jene, die an Studien teilnehmen, haben. Denn: „Wer an einer schweren Krankheit leidet, ist immer daran interessiert, möglichst schnell eine Therapieoption zu bekommen, insbesondere wenn noch keine passende am Markt verfügbar ist.“
Abseits der Betroffenen profitiert aber auch das Gesundheitswesen insgesamt. Denn im Zuge von Medikamentenstudien übernehmen pharmazeutische Unternehmen die Kosten für die Prüfmedikation und Diagnostik, was einem jährlichen medizinischen Behandlungswert von rund 100 Millionen Euro entspricht, den das österreichische Gesundheitssystem einspart. Insgesamt bringt jeder in die Klinische Forschung investierte Euro 1,95 Euro an Wertschöpfung für die österreichische Volkswirtschaft. Über 2.000 Vollzeitstellen werden jährlich gesichert oder geschaffen. „Beeindruckende Zahlen, die wir weiter nach oben bringen können, wenn wir noch mehr Forschung in Österreich möglich machen, etwa durch eine Life Sciences-Strategie, die von der Politik getragen wird“, fasst Herzog zusammen.Rückfragehinweis:
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07.10.2025
Innovative Arzneimittel: Fortschritt für Patient:innen und Gesellschaft
In Sachen Finanzierung des Gesundheitswesens ist es wesentlich, einen gesamthaften, nutzenorientierten Blick auf die Produkte und Leistungen zu haben, für die das Geld ausgegeben wird.
Wien, 7. Oktober 2025 – Die Gesundheitsausgaben steigen und im Zuge dessen stehen oftmals auch die Preise neu entwickelter Therapien unter Kritik. Dabei zeigen Studien, dass innovative Arzneimittel dazu beitragen können, die Kosten für das Gesundheitssystem zu senken und für die Volkswirtschaft insgesamt Nutzen zu stiften. Dies etwa durch reduzierte oder verkürzte Krankenhausaufenthalte oder die rasche Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit. Nicht zuletzt leisten Unternehmen, die innovative Therapien auf dem österreichischen Markt haben, durch Rückzahlungen an die Sozialversicherung von über 450 Mio. Euro allein im Jahr 2024 einen gewichtigen Beitrag, um diese leistungsfähig gegenüber ihren Versicherten zu halten. Dazu sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Wenn wir über die Finanzierbarkeit unseres Gesundheitssystems sprechen, dann bitte ohne Ideologie und mit einem gesamthaften Blick darauf, welche Beiträge die einzelnen Systempartnerinnen und -partner und ihre Produkte bzw. Dienstleistungen in Sachen Gesundheitsversorgung leisten.“
Jüngst hat eine IHS-Studie die positiven Effekte einer innovativen Brustkrebstherapie auf die Versorgung und die Volkswirtschaft aufgezeigt. In Deutschland hat eine soeben veröffentlichte Studie des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos untersucht, bis zu welchem Grad innovative Arzneimittel die Gesellschaft vor hohen Gesundheitskosten schützen und wie sie damit zu einer höheren Produktivität beitragen. Dazu Herzog: „Innovative Therapien haben ihren Preis. Dies deshalb, weil sie auch einen weitreichenden Nutzen haben, wie sich wissenschaftlich bestätigen lässt. Daher sollte man, wenn man über die Kosten neuartiger Therapien spricht, die Kirche im Dorf lassen. Hier wäre es zielführender, Arzneimittelausgaben nicht als Kostenfaktor zu sehen, sondern als das, was sie sind, nämlich eine Investition in unsere Gesundheit, unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft.“
Gerade auch vor dem Hintergrund der von US-Präsident Trump eröffneten Diskussion zu den Ausgaben für Innovationen diesseits und jenseits des Atlantiks ist es umso wichtiger, die Situation gesamthaft zu betrachten. Nicht nur, was den Nutzen von innovativen Therapien betrifft, sondern auch die unterschiedlichen Gesundheits- bzw. Versicherungssysteme. Dazu Herzog: „Es stimmt zwar, dass die US-Bürgerinnen und -Bürger tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn sie mit innovativen Therapien behandelt werden, aber das hat auch mit dem dortigen Versicherungssystem zu tun. Richtig ist jedenfalls, dass die USA seit Jahrzehnten Innovationen am Medikamentenmarkt auch für andere Regionen mitfinanzieren. In Zukunft wird es daher notwendig sein, hier ein Gleichgewicht zu schaffen, sprich dass die Industrieländer mehr Verantwortung übernehmen und gemeinschaftlich die Investitionen in Forschung als auch Innovationen tragen.“
Nicht zuletzt profitieren Patient:innen sowie Gesundheitssysteme nicht nur von erfolgreich entwickelten Medikamenten, sondern auch von der damit zusammenhängenden Forschung. Denn sie generiert Wertschöpfung und gerade dort, wo geforscht wird, haben die Patient:innen in der Regel auch frühen Zugang zu den neuen Therapien. Daher plädiert Verbandsvertreter Alexander Herzog für eine „Willkommenskultur für innovative Therapien“ und nicht das Schielen auf kurzfristige Kosteneffekte auf das Gesundheitsbudget.
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06.10.2025
Jede Plasmaspende rettet Leben
Menschliches Blutplasma ist essenziell für die Versorgung. Sinkende Spenden erschweren die Herstellung lebenswichtiger Arzneimittel.
Wien, 6. Oktober 2025 – Blutplasma ist ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Grundversorgung. Es wird weltweit dringend benötigt, etwa zur Herstellung von Arzneimitteln gegen Immunerkrankungen, Gerinnungsstörungen und Verletzungen. Es kann nicht künstlich hergestellt werden, weshalb es so wichtig ist, dass genug gespendet wird. Trotz der Schaffung zusätzlicher Plasmaspendeeinrichtungen ist das Gesamtvolumen an gespendetem Plasma in Österreich zurückgegangen. Ein Vergleich von 2019 mit 2023 zeigt einen Rückgang von ca. 19 Prozent. Das gefährdet die Versorgung mit auf Blutplasma basierenden Arzneimitteln. Die heute startende Plasma Awareness Week soll das Bewusstsein für den Wert von Plasmaspenden stärken und zur Spende motivieren.
Rund 60.000 Menschen in Österreich sind pro Jahr auf Blutplasmapräparate angewiesen. Im klinischen Alltag, auf der Intensivstation oder auch in der Präzisionsmedizin ist der Bedarf an Blutplasma daher entsprechend hoch. Allein für die Therapie einer einzelnen Person mit Hämophilie werden jährlich bis zu 1.200 Plasmaspenden benötigt. Einige der Präparate auf Blutplasmabasis stehen sogar auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und belegen so ihre globale medizinische Bedeutung.
„Jeder und jede von uns kann plötzlich auf plasmabasierte Therapien angewiesen sein, etwa nach einem Unfall, bei einer Operation oder auf Grund einer Erkrankung. Blutplasma ist nicht nur in Österreich, sondern weltweit eine medizinisch unverzichtbare Ressource. Nimmt die Spendebereitschaft in der Bevölkerung weiter ab, stehen lebenswichtige Therapien auf dem Spiel“, warnt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, mit Blick auf den Abwärtstrend bei den Plasmaspenden der letzten Jahre in Österreich.
„Die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten zeigt, wie wertvoll und zugleich knapp diese Ressource ist. Jede einzelne Plasmaspende hilft, die Lage zu stabilisieren und kann Leben retten. Vielleicht sogar das eigene oder das eines geliebten Menschen“, so Herzog.
In Österreich können Menschen zwischen 18 und 60 Jahren Blutplasma spenden. Für die Spende ist ein Termin in einem Plasmazentrum erforderlich. Nähere Informationen dazu bietet beispielsweise die Website https://www.plasmaspende.at/plasmazentren-oesterreich
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29.09.2025
Medizinische Innovationen als gesellschaftlicher Gewinn
Neue IHS-Studie zeigt, wie moderne Therapien nicht nur die Versorgung von Betroffenen verbessern, sondern auch Gesundheitssystem und Volkswirtschaft nachhaltig entlasten.
Wien, 29. September 2025 – Viel zu oft werden medizinische Innovationen im österreichischen Gesundheitswesen einzig als Kostenfaktor gesehen. Ihr weitreichender Nutzen bleibt dabei häufig ausgeblendet. Eine heute vorgestellte Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) zeigt am Beispiel einer modernen Brustkrebstherapie, wie medizinische Innovationen nicht nur die Gesundheit von Patientinnen verbessern, sondern auch langfristige Belastungen für das Gesundheitssystem und die Volkswirtschaft deutlich verringern können.„Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, welchen Nutzen medizinische Innovationen für Patientinnen und Patienten sowie für die gesamte Gesellschaft bringen können“, erklärt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG. Moderne Therapien tragen nicht nur dazu bei, die Lebensqualität zu verbessern, sondern auch, volkswirtschaftliche Belastungen zu verringern. Damit generieren sie einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert.
Weiters ergänzt Herzog: „Wie die Studie anhand einer bestimmten Indikation nachweist, können Innovationen dazu beitragen, Ausgaben im Gesundheitswesen zu senken, etwa durch kürzere Krankenhausaufenthalte oder einen geringeren Pflegebedarf für Angehörige. Auch Krankenstände lassen sich verkürzen oder ganz vermeiden. Diesen wertvollen Nutzen sollte man stets vor Augen haben, wenn über medizinische Innovationen diskutiert wird, speziell wenn es um deren Preis geht. Denn dieser sollte dies alles ins Kalkül ziehen. Dann relativieren sich Kosten, die durch hoch innovative Produkte anfallen, sehr rasch.“
Doch nicht nur die neuen Medikamente leisten einen bedeutenden Beitrag zur medizinischen Versorgung und zur wirtschaftlichen Entwicklung in Österreich. Genauso tut es auch der Forschungsprozess, während dessen ein neues Produkt entwickelt wird, konkret etwa im Zuge der klinischen Forschung. Die pharmazeutische Industrie investiert kontinuierlich in klinische Prüfungen, und diese Investitionen zeigen Wirkung: Jeder Euro, der in klinische Studien fließt, generiert 1,95 Euro für die österreichische Volkswirtschaft. Zudem werden jährlich rund 2.021 Vollzeitäquivalente geschaffen oder gesichert, was einem Beschäftigungsmultiplikator von 1,66 entspricht.
Die jährliche Wertschöpfung aus von der pharmazeutischen Industrie gesponserten klinischen Prüfungen beläuft sich auf 144,2 Millionen Euro. Zusätzlich entsteht ein medizinischer Behandlungswert von rund 100 Millionen Euro, etwa durch kostenfreie Prüfmedikation, Diagnostik und Therapie. Das entspricht einem Anteil von 0,3 Prozent der laufenden Gesundheitsausgaben.
„Diese Zahlen belegen, dass Investitionen in Forschung und Entwicklung nicht nur medizinisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch nachhaltig sind. Sie stärken den Standort Österreich und schaffen Perspektiven für Patientinnen und Patienten“, so Alexander Herzog abschließend.
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24.09.2025
Gemeinsam für eine fälschungssichere Arzneimittelversorgung
Damit die Bevölkerung sicher versorgt und vor gefälschten Medikamenten geschützt wird, arbeiten Apotheken eng mit Herstellern und Großhandel zusammen.
Wien, 24. September 2025 –Anlässlich des bevorstehenden World Pharmacists Day am 25. September betont Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, die zentrale Rolle der Apotheken bei der sicheren Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und ihren Beitrag zum Schutz vor gefälschten oder illegalen Medikamenten:
„In der Vertriebskette sind die Apotheken jene Stellen, die Patientinnen und Patienten am nächsten sind. Sie tragen als Anlaufstelle für jene, die Medikamente benötigen, eine große Verantwortung für deren fachgerechte Abgabe. Jährlich liefern die pharmazeutischen Unternehmen rund 200 Millionen Arzneimittelpackungen über den Großhandel an Österreichs Apotheken. Das vorgelagerte Zusammenwirken muss zwischen allen Beteiligten entsprechend reibungslos funktionieren, um die bestmögliche Versorgung mit Medikamenten gewährleisten zu können und zu verhindern, dass Fälschungen in die legale Lieferkette gelangen.“
Erst Anfang September warnte die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) vor illegalen und gesundheitsgefährdenden Produkten, die zunehmend über das Internet verkauft werden. Besonders häufig handelte es sich um Präparate zur Gewichtsreduktion und zur Behandlung von Diabetes. Dass der illegale Handel aktiv ist, zeigt auch der heuer veröffentlichte Produktpirateriebericht des Finanzministeriums, demzufolge 378.000 gefälschte oder illegale Medikamente beschlagnahmt wurden.
„Jedes gefälschte Medikament ist eines zu viel. Der Schutz der Patientinnen und Patienten muss oberste Priorität haben und wird entlang der legalen Lieferkette sichergestellt“, betont Herzog. Bevor ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel über die Tara der Apotheke in die Hände von Patientinnen und Patienten gelangt, wird dessen Echtheit anhand von Sicherheitsmerkmalen überprüft. Gibt es Unstimmigkeiten, schlägt das System Alarm und das Produkt darf nicht abgegeben werden.
„Rezeptpflichtige Arzneimittel über das Internet zu kaufen, ist in Österreich verboten. Scheinbar günstige Angebote dubioser Online-Händler sind eine Gefahr für die Gesundheit, denn Fälschungen unterliegen keinerlei Qualitätskontrolle. Wer sie einnimmt, riskiert im schlimmsten Fall sogar sein Leben. Nur wer rezeptpflichtige Arzneimittel in der Apotheke oder beim hausapothekenführenden Arzt bezieht, kann dieses Risiko vermeiden und hilft gleichzeitig, Fälscherbanden das Handwerk zu legen“, erklärt Herzog.
Rezeptfreie Medikamente dürfen auch via Online-Apotheken verkauft werden. Um Patientinnen und Patienten dabei zu schützen, wurde auf EU-Ebene ein Sicherheitslogo eingeführt. Es erscheint auf den Websites offiziell registrierter Apotheken und ist direkt mit dem nationalen Register verlinkt, das alle legalen Online-Apotheken auflistet. Fehlt das Logo oder ist die entsprechende Online-Apotheke in diesem Register nicht gelistet, handelt es sich um einen illegalen Anbieter. Nähere Informationen dazu bietet die Website der österreichischen Arzneimittelbehörde .Rückfragehinweis:
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15.09.2025
Sicherheit von Arzneimitteln: Ein Leben lang im Fokus
Systematische Sicherheitsprozesse und regelmäßige Qualitätskontrollen helfen, die Sicherheit von Medikamenten kontinuierlich zu überwachen und zu verbessern.
Wien, 15. September 2025 – Arzneimittel müssen nicht nur wirksam, sondern auch sicher sein. Die pharmazeutische Industrie trägt dafür eine große Verantwortung – von der klinischen Entwicklung über die Zulassung bis hin zur Anwendung im Alltag. „Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten ist neben der Wirkung das wichtigste Thema in der Entwicklung und bei der Anwendung von Arzneimitteln. Deshalb begleiten umfassende Überwachungssysteme und Sicherheitsprozesse den gesamten Lebenszyklus eines Medikaments“, betont Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich des Welttags der Patient:innensicherheit am 17. September.
Diese Prozesse ermöglichen die systematische Erfassung von Meldungen zu möglichen Neben- und Wechselwirkungen sowie Medikationsfehlern. Jede Meldung wird analysiert und bewertet und fließt, sofern erforderlich, in die Aktualisierung der Packungsbeilagen ein. Zusätzlich werden besonders wichtige neue Erkenntnisse rasch und gezielt an Angehörige von Gesundheitsberufen kommuniziert.
In der EU ist die Pharmakovigilanz, also die Aktivitäten rund um die laufende Bewertung des Sicherheitsprofils von Medikamenten, gesetzlich geregelt. Zulassungsinhaber sind verpflichtet, ihre Systeme regelmäßig zu evaluieren und den aktuellen Anforderungen anzupassen. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben wird regelmäßig von der zuständigen Behörde überprüft. „Durch die kontinuierliche Bewertung und proaktive Risikominimierung innerhalb der regulatorischen Prozesse können Patientinnen und Patienten sowie medizinisches Personal darauf vertrauen, dass Arzneimittel sicher und wirksam sind“, so Herzog.
In der Forschung und Entwicklung setzen Unternehmen strenge Qualitätskontrollen und Sicherheitsprüfungen um. Zudem werden Ärztinnen, Ärzte und Apotheker:innen gezielt informiert, um die sichere Anwendung von Medikamenten zu unterstützen. Die verstärkte Digitalisierung bietet nun auch in der Arzneimittelsicherheit Potenzial für Patientinnen und Patienten und die pharmazeutische Industrie. Herzog abschließend: „Wir setzen uns dafür ein, dass sicherheitsrelevante Informationen künftig noch zielgerichteter und digital verfügbar gemacht werden – zur bestmöglichen Unterstützung von Ärztinnen und Ärzten, dem Pflegepersonal und zum Schutz der Patienten.“
Weitere Informationen sowie eine Übersicht der Aktivitäten zum Internationalen Tag der Patient:innensicherheit in Österreich finden Sie unter: https://patientensicherheitstag.at/aktivitaeten-2025.php
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01.09.2025
Neue Leitung in Public Affairs und Market Access der PHARMIG
Dr. Rainer Thomas übernimmt mit heutigem Tag die Position des „Head of Public Affairs and Market Access“ im Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, PHARMIG.
Mit heutigem Tag übernimmt Dr. Rainer Thomas, ausgebildeter Jurist, die Stelle als „Head of Public Affairs and Market Access“ in der PHARMIG, im Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs. In dieser Position ist Thomas Teil des PHARMIG-Managementteams und unterstützt den PHARMIG-Generalsekretär Mag. Alexander Herzog in der Stakeholderarbeit auf nationaler und europäischer Ebene, speziell hinsichtlich des Austausches mit der Politik, Behörden, Sozialversicherung, Angehörigen und Institutionen der Fachkreise sowie Patient:innenorganisationen. Dazu der Generalsekretär: „Dr. Rainer Thomas ist ein ausgewiesener Kenner des österreichischen Gesundheitssystems. Durch seine jahrzehntelange Erfahrung und seine externe Expertise wird er in dieser zentralen Rolle im Verband wesentliche Impulse für die Zukunft der pharmazeutischen Industrie in Österreich setzen können. Ich freue mich sehr, dass wir ihn für diese wichtige Position gewinnen konnten.“Die Themen, die für den bisherigen stellvertretenden Generaldirektor in der Österreichischen Gesundheitskasse ÖGK, Dr. Rainer Thomas, besonders im Fokus stehen werden, sind die Stärkung des Pharmastandortes Österreich, die Mitarbeit an gedeihlichen Rahmenbedingungen, die den Zugang zu bewährten wie innovativen Medikamenten für Patientinnen und Patienten in Österreich fördern sowie insgesamt auch ein Bewusstsein für den damit zusammenhängenden, breiten Nutzen von Medikamenten zu schaffen, insbesondere von neu auf den Markt kommenden Innovationen.
Rainer Thomas (42) ist promovierter Jurist. Er studierte an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er zunächst das Magisterstudium (2002–2006) und anschließend im Rahmen seiner Tätigkeit als Universitätsassistent das Doktoratsstudium (2006–2008) absolvierte. Bereits während des Studiums sammelte er Erfahrungen in verschiedenen Rechtsanwaltskanzleien. 2008 trat er in die Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit der Wirtschaftskammer Österreich ein. Von 2011 bis 2013 war er stellvertretender Kabinettchef im damaligen Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, bevor er 2013 in die Sozialversicherung wechselte. Dort hatte er bis 2019 das Amt des Direktors und Leiters der Grundsatzabteilung im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger inne. Seit Juli 2019 war er Generaldirektor-Stellvertreter der Österreichischen Gesundheitskasse.
Dank spricht Generalsekretär Herzog dem auf eigenen Wunsch scheidenden, bisherigen Leiter der Abteilung, Dr. Ronald Pichler, aus: „Ronald Pichler hat die Verbandsarbeit in seiner gesamten Zeit im Verband und damit seit dem Jahr 2018 ganz entscheidend mitgeprägt. Er hat sich stets mit all seiner Überzeugung und seiner Kraft für die Interessen der Mitgliedsunternehmen eingesetzt. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Er wurde vom gesamten PHARMIG-Team äußerst geschätzt. Wir alle wünschen ihm für seinen weiteren beruflichen Weg nur das Beste und alles erdenklich Gute.“
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29.07.2025
Bei Arzneimittel zu sparen, heißt die Versorgung und den Standort zu gefährden
Wachsender Arzneimittelbedarf und damit verbundene, höhere Ausgaben liegen nicht im Verantwortungsbereich der pharmazeutischen Industrie. Die Preisregularien drücken die Medikamentenpreise seit Jahren immer tiefer.
Wien, 29. Juli 2025 – „Wenn in letzter Zeit verstärkt öffentlich über steigende Medikamentenausgaben, verursacht etwa durch erhöhte Verordnungszahlen, lamentiert wird, so ist das per se nichts Böses. Es zeigt nur, dass wir alle älter werden, dass der Anteil der älteren Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung steigt und dass sich damit der Bedarf an Medikamenten erhöht. Der pharmazeutischen Industrie daraus unterschwellig einen Vorwurf zu machen und daraus abzuleiten, dass die Medikamentenpreise noch weiter gesenkt werden müssten, lenkt von den wahren Baustellen im Gesundheitswesen ab und schadet zudem der Versorgung, aber auch dem Standort Österreich insgesamt“, kommentiert Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, jüngste Meldungen zum Arzneimittelverbrauch in Österreich.
Es ist nichts Neues, dass das Gesundheitssystem unter einem hohen Maß an Ineffizienz leidet. Das Geld, das ins österreichische Gesundheitssystem fließt, wird nicht wirksam genug eingesetzt. Dabei steuert die pharmazeutische Industrie ihrerseits einen gewichtigen Beitrag zur Finanzierung des Gesundheitswesens bei. Dazu Herzog: „Das mag für manche überraschend klingen, läuft aber schon seit Jahren so. Denn durch Rückzahlungen im Rahmen sogenannter ‚Preismodellvereinbarungen‘ fließen jedes Jahr Millionenbeträge von pharmazeutischen Unternehmen zurück an die Sozialversicherung. Letztes Jahr waren es mehr als 450 Millionen Euro.“ Da dies seitens der Österreichischen Gesundheitskasse nicht transparent ausgewiesen wird, sei das Wissen über diese signifikanten Beiträge aus der Industrie nur bei wenigen vorhanden, betont Herzog.
Abseits dieser Rückzahlungen werden die Preise von erstattungsfähigen, patentfreien Medikamenten durch gesetzliche Mechanismen extrem niedrig gehalten und künstlich immer weiter nach unten gedrückt. Unter diesen widrigen Umständen versuchen die Unternehmen dennoch, so gut wie möglich ihre Produkte auf dem hiesigen Markt zu halten. „Mehr kann die Industrie zu einer sicheren Versorgung nicht tun“, warnt Herzog.
Der Preisverfall im patentfreien, erstattungsfähigen Markt zeigt sich anhand des folgenden Beispiels sehr deutlich: Kostete eine Medikamentenpackung im Jahr 1996 noch umgerechnet zehn Euro, kostet sie heute 6,18 Euro. Dagegen ist alles andere teurer geworden.
Die Kombination aus hohen Betriebskosten, überdurchschnittlicher Inflation und starren Preisregelungen wirkt wie eine schleichende Aushöhlung – sowohl der pharmazeutischen Unternehmen als auch der Versorgung. Im Durchschnitt verlassen demnach pro Monat an die zwanzig Medikamente den Erstattungskodex, weil es sich für die Unternehmen nicht mehr rechnet, diese Produkte auf dem Markt zu halten.
Vor dem Hintergrund der internationalen Zoll-Debatte mahnt Herzog zudem eine grundlegende Änderung der Einstellung zu Medikamenten ein: „Die Zeit der billigen Medikamentenpreise ist vorbei. Es ist höchst an der Zeit, dass Arzneimittel als Investition in die Gesundheit, in die Wirtschaft und in die Zukunft Österreichs gesehen werden. Wenn wir eine sichere Versorgung, einen starken Standort und innovative Medikamente in Österreich haben wollen, dann geht all das nicht ohne eine starke pharmazeutische Industrie. Sie ist die Voraussetzung für all das. Das muss der Politik und dem Zahlersystem klar sein.“
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Communications Expert
Mag. (FH) Martina Dick
+43 664 8860 6819
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16.07.2025
Zölle gefährden die Gesundheitsversorgung
Handelsbeziehungen müssen so gestaltet sein, dass sie die Gesundheitsversorgung nicht gefährden, sondern dass sie sie für alle verbessern. Zölle sind der gänzlich falsche Weg.
Wien, 16. Juli 2025 – Im Streit um allfällige Zölle auf Medikamente warnt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, davor, dass durch derartige Handelsbarrieren die Gesundheitsversorgung gefährdet wird: „Im Medikamentenmarkt ist eine Globalisierung heute gang und gäbe. Darin unterscheiden wir uns nicht von anderen Branchen. Aber was bei uns anders ist, ist die Tatsache, dass Handelsbarrieren unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung haben, und zwar negative. Von derartigen Maßnahmen hat niemand etwas.“
Wesentlich sei daher, dass Medikamente von Zöllen abseits des bestehenden GATT-Abkommens, ob dies- oder jenseits des Atlantiks, ausgenommen werden: „Selbst wenn Arzneimittel jetzt auch nur mit einem geringen Prozentsatz an zusätzlichen Zöllen belegt werden, würde das der Versorgung schaden. Gar nicht davon zu sprechen, wenn es, wie es derzeit im Raum steht, 200 Prozent wären! Derartige Eingriffe schaden der gesamten Versorgungskette und am Ende auch den Patientinnen und Patienten“, so Herzog.
Grund dafür ist, dass die Medikamentenpreise im erstattungsfähigen Markt gesetzlich geregelt und nicht frei festsetzbar sind. Wie lange Unternehmen dann diese gestiegenen Kosten tragen würden können, ist ungewiss. In jedem Fall würden letzten Endes aber auch öffentliche Gesundheitsbudgets massiv auf die Probe gestellt werden. Ebenso würden die Patientinnen und Patienten sehr rasch dort die Zölle spüren, wo sie sich ihre Medikamente selbst bezahlen, sprich im rezeptfreien Markt.
Was der Streit um Handelszölle folglich sichtbar werden lässt, ist die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen in Europa zu verbessern. Dazu sagt Herzog: „Es ist eine Tatsache, dass in Europa nur allzu gerne auf niedrige Medikamentenpreise fokussiert wird. Viel zielführender wäre es, Medikamente als Investitionen in die Gesundheit zu betrachten.“ Folglich ist es höchst an der Zeit, die Preis- und Erstattungsregelungen in den einzelnen Ländern Europas so zu gestalten, dass damit auch der Wert und Nutzen dieser so wichtigen Produkte widergespiegelt wird. Dasselbe gilt im Grunde auch für den Forschungsbereich und damit für die Entwicklung neuer sowie für die Verbesserung existierender Medikamente.
Gerade in Österreich sind die Preise speziell im patentfreien Medikamentensektor so niedrig, dass sie die Versorgung gefährden. Denn der Arzneimittelschatz wird durch die Niedrigpreispolitik stetig ausgedünnt: An die 20 Medikamente verlassen pro Monat den Erstattungskodex. Dies geschieht in vielen Fällen deshalb, weil die Vermarktung der entsprechenden Produkte für die Unternehmen ab einem zu geringen Preis nicht mehr wirtschaftlich ist.
Hinzu kommen die in der jüngsten Vergangenheit insgesamt enorm gestiegenen Kosten für die Unternehmen und die gerade in Österreich überdurchschnittlich hohe Inflation. „Das ist eine toxische Mischung, zumal die pharmazeutischen Unternehmen die Preise ihrer Produkte, die von der Krankenkasse erstattet werden, nicht automatisch erhöhen und an die Inflation anpassen können. Hier müssen wir endlich moderne Rahmenbedingungen schaffen, die einer modernen Versorgung auch würdig sind und sie nicht torpedieren“, mahnt Herzog.
Gerade das in den letzten Wochen diskutierte Preisband, aber auch andere Regelungen im Erstattungsbereich sollten zumindest ins Dauerrecht überführt werden. Andernfalls sind die Unternehmen alle zwei Jahre mit ungewissen Preisregelungen konfrontiert. „Irgendwann ist für die Unternehmen dann der Punkt erreicht, wo sie schlichtweg gezwungen sind, sich aus dem Markt zurückzuziehen. Das erhöht folglich die Konzentration auf einige wenige Anbieter und schafft somit einen noch größeren Druck auf die Versorgung. Wenn es im Herbst oder Winter dann zu unvorhergesehenen Engpässen kommt, ist genau das ein Grund dafür“, gibt Herzog zu bedenken.
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09.07.2025
Standortentwicklung vom Anfang bis zum Ende denken
EU Life Science Strategie ist ein wichtiger Meilenstein, um Europa voranzubringen. Doch muss eine Standortstrategie integriert gedacht und umgesetzt werden, um umfassend zu wirken.
Wien, 9. Juli 2025 – „Der Plan der EU-Kommission, jährlich 10 Mrd. Euro in die Hand zu nehmen, um Europa bis 2030 wieder in eine weltweit führende Rolle bei den Life Sciences zu bringen, ist generell zu begrüßen. Allerdings müssen auch die richtigen Maßnahmen gesetzt werden. Aus unserer Sicht heißt das jedenfalls, einen generalistischen Ansatz zu wählen und dabei sowohl Forschung als auch Produktion und Zugangsbedingungen für neue Therapien im Auge zu haben, sprich dafür zu sorgen, dass Patientinnen und Patienten rasch neue Medikamente zur Verfügung haben“, kommentiert Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, die letztwöchige Veröffentlichung der EU Life Science Strategie.
Prinzipiell ist dies mit der EU Life Science Strategie auch der Fall, zumal sie drei Stoßrichtungen verfolgt, und zwar die Optimierung des Forschungs- und Innovationsökosystems, die Sicherstellung eines raschen Marktzugangs für Innovationen und die Stärkung des Vertrauens in Innovationen, um deren Einsatz zu fördern. Dennoch weist Herzog auf die Notwendigkeit hin, ein Auge auf die hiesige Preis- und Erstattungspolitik zu haben, wenn es um Standortförderung geht: „Wir können nicht auf der einen Seite nach mehr Forschung in Europa rufen, wenn auf der anderen Seite die Preise für Medikamente auf unserem Kontinent künstlich so restriktiv gehalten werden, dass es Unternehmen schwer haben, ihre Produkte dann auch auf den europäischen Markt zu bringen. Dasselbe gilt für unsere Pharma-Produktionsstandorte: Jedwede Förderung in diesem Bereich sollte immer auch ins Kalkül ziehen, an welchen Stellschrauben man zusätzlich bei den vor- und nachgelagerten Bereichen drehen sollte, sprich bei der Forschung und beim Marktzugang.“
So gesehen ist die EU Life Science Strategie ein ganz wesentlicher Meilenstein, der idealerweise in eine gesamteuropäische Forschungs- und Wirtschaftsstrategie eingebettet wird. „Die EU hat hier bereits viel Arbeit geleistet. Es ist aber notwendig, dass all das, was auf dem Papier steht, gut koordiniert in die Tat umgesetzt wird“, so Herzog. Er bezieht sich damit auf die bereits vorhandenen Strategiepapiere „Green Deal Industrial Plan“ oder den „Kompass für Wettbewerbsfähigkeit“ .
Wie notwendig eine solche Koordinierung ist, zeigt sich schon allein am Beispiel der Forschung: Abgesehen davon, dass es mehr Vernetzung sowie einfachere Genehmigungsverfahren für klinische Prüfungen braucht, müssen operative Prozesse zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten weiter angeglichen und unterschiedliche nationale Anforderungen weiter harmonisiert werden. „Forschung ist ein internationaler, stark vernetzter Prozess. Um derartig komplexe Projekte durchführen zu können, benötigt es klare und einheitliche Regelungen sowie eine entsprechende Funktionalität. Bislang ist das nicht gelungen und ein unübersichtlicher Flickenteppich mit zahlreichen Hürden verhindert, dass Europa wirklich als ein einheitlicher Forschungsraum funktioniert“, betont Herzog.
Rückfragehinweis:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
pharmig.at -
08.07.2025
Medikamentenversorgung mit richtigen Maßnahmen sicherstellen
Zur Lösung von Arzneimittelengpässen sind EU-weite Maßnahmen nötig. Nationale Alleingänge, wie etwa die Einführung einer Wirkstoffverschreibung, verschärfen nur das Problem.
Wien, 8. Juli 2025 – Im Kontext der heute von der Österreichischen Ärztekammer abgehaltenen Pressekonferenz betont auch Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, dass eine sogenannte „Wirkstoffverschreibung“ Probleme bei der Medikamentenversorgung nicht lösen, sondern nur vergrößern würde: „Es sind bereits konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung von Engpässen bei Medikamenten gesetzt worden. Würden, wie in der Vergangenheit oftmals diskutiert, die österreichischen Ärztinnen und Ärzte in Zukunft dazu verpflichtet, keine Medikamentennamen, sondern nur mehr Wirkstoffe auf ein Rezept zu schreiben, dann hätte das nur Verunsicherung und sicherlich keinen einzigen Engpass weniger zur Folge.“
Wesentlich ist, auf europäischer Ebene Maßnahmen zu setzen, denn Engpässe sind kein rein nationales Problem. Dazu Herzog: „Wir können uns mit vereinten Kräften darum bemühen, dass Patientinnen und Patienten stets gut versorgt sind, selbst wenn es bei einzelnen Medikamenten Lieferschwierigkeiten geben sollte. Dazu bedarf es aber Gesetzesinitiativen auf Ebene der EU.“ So sind derartige, neue Regelungen zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung ein wichtiger Bestandteil der neuen EU-Pharmagesetzgebung, die sich auf der Zielgerade befindet. Darüber hinaus wird mit Hochtouren an einem Critical Medicines Act gearbeitet, der dieses Problem ebenfalls adressiert.
Weiters sorgt, seit Anfang des Jahres, die European Shortages Monitoring Plattform für mehr Transparenz, um Lieferengpässe auf EU-Ebene besser zu erfassen und gegebenenfalls entgegenwirken zu können. Auch bereits etablierte regulatorische Erleichterungen, etwa für die Abgabe ausländischer Packungen im Falle von Engpässen, führen dazu, dass Patient:innen die gewohnten Arzneimittel erhalten können.
Um auftretende Lieferengpässe für die Patient:innen in Österreich nicht zum Problem werden zu lassen, sind Zulassungsinhaber seit Kurzem auch verpflichtet, gewisse Arzneimittel zu bevorraten. Auf diese Sicherheitsbestände kann im Fall des Falles zurückgegriffen werden.
Nicht zuletzt spricht sich Herzog vor allem für eine faire Preispolitik aus: „Engpässe sind das Ergebnis einer Niedrigpreispolitik. Wenn Arzneimittelpreise durch gesetzliche Regelungen niedrig gehalten oder sogar noch weiter nach unten gedrückt werden, dann wirkt sich das negativ auf die Versorgungsqualität aus.“
Gerade vor dem Hintergrund der eklatanten Inflation der letzten Monate und des vergangenen Jahres ist das fatal. Denn die Unternehmen kämpfen mit enorm gestiegenen Kosten, ohne dass sie die Preise ihrer Medikamente einfach erhöhen können, wie das in sämtlichen anderen Branchen Usus ist. „Das können die Unternehmen irgendwann nicht mehr mitmachen. Folglich werden sie gezwungen, Produkte vom Markt zu nehmen, was wiederum die Gefahr von Engpässen erhöht“, erklärt Herzog.
Rückfragehinweis:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
pharmig.at
Statistiken
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11,7 %
des BIP Anteil der Gesundheits-ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
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13,48 %
Anteil der Medikamente an den Gesundheitsausgaben
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1,94
Euro Wertschöpfung eines Pharma-Euros für die Gesamtwirtschaft
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3.3 MRD.
Investitionen der Pharmaunternehmen in den Standort Österreich (2013-2021)
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18.000
Beschäftigte in den Unternehmen der pharmazeutischen Industrie Österreichs (63.000 indirekt Beschäftigte)
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